Wer die letzten Teile noch nicht gelesen hat, der/m sei gesagt, wir sind ein künstlerisch angehauchter Haufen. Unsere Mission, eine Woche (Zelt-)Urlaub im grünen Ruhrgebiet. Die letzten Berichte dieses Erlebnisurlaubs liegen einige Wochen zurück. In der Zwischenzeit kamen mir der Spaß, die Freude und die Erfüllung (hallo Chef) meiner erquickenden Arbeit dazwischen. Nun aber geht es weiter mit dem …
Heute berichte ich, wie die Funken geflogen sind. Nicht zwischen den Leuten, obwohl man sich nach einigen Bieren in den Armen lag. Meist galt dies allerdings dem gemeinsamen Kampf der Schwerkraft. Wo war ich, Funken … zwei Freunde hatten eine Esse, die Heizstelle einer Schmiede mitgebracht. Auch Rohmetall war vorhanden, sodass nach Lust und Laune Thors Hammer geschwungen werden konnte.
Der hammerharte Workshopteilnehmer auf dem Foto konnte mir leider nicht verraten, was er zärtlich zusammengeschlagen hat. Ich hätte vielleicht auch fragen sollen, was es werden sollte, nicht was es geworden ist. Das Folterinstrument auf dem Bild deutete ich als OP-Zubehör oder Autoersatzteil. Bei beiden kann man Unmengen sparen, wenn man diese selbst herstellt.
Dank Schutzbekleidung, Badehaube und Taucherbrille, ist es laut seinen Angaben zu keinerlei Verletzungen gekommen, was mir bei der ganzen Sache das Wichtigste ist.
ALS DIE PAVILLONS FLIEGEN LERNTEN
Nach einer Woche mit sommerlichen Traumtemperaturen, folgte ein nüchternes Wochenende. Bis zum Freitagmittag lachte uns die Sonne ins Gesicht. „Hahahahahaaa“, dann hat sie (uns) ausgelacht. Unser Ohr am Radio bewahrte uns vor dem Schlimmsten. Dort sprach man von Orkanböen bis 103 km/h. Was mich überlegen ließ, ob wir an diesem Abend tatsächlich den Gasgrill in Betrieb nehmen sollten. Man stelle sich ein kreisrundes, fliegendes Objekt vor, das von einer riesigen Gasflamme angetrieben wird und mit brutzelnden Würstchen um sich schießt. Die Schlagzeile in der Zeitung wäre bestimmt reißerisch ausgefallen: Camper von UFO attackiert … oder … fliegende Würstchen über NRW.
Am Samstagnachmittag besuchte der Sturm unseren Zeltplatz. Leider gibt es kein Foto vom abhebendem (durch Stahlnägel in Beton gesicherten) Pavillon. Man stelle sich nun 12, an den 6 Beinen baumelnde Personen vor. Die den Unterstand vor dem Eintritt in die Stratosphäre abhielten. Bei der Ladung brach sich der Gute allerdings die Beine, die mutigen Helfer blieben unverletzt. Nur ordentlich nass sind alle geworden. Selbst das magmaheiße Lagerfeuer machte nach einer Stunde Dauertränen vom Himmel „pufff“ und war … aus.
Da es kein Tempolimit bei vorbeiziehenden Wirbelstürmen gibt, boten unsere Zelte kurzfristige einen kostenfreien Wellnessservice. Denn der Orkan rüttelte sie kräftig durch. Alle Zelte? Nein, ein Zelt leistet Widerstand. Im Windschatten der anderen Nylonbehausungen vibrierten nicht einmal die Spannschnüre. Selbstverständlich handelte es sich um das preisgünstigste Eskimozelt auf dem Platze, zwei mal zwei Meter für 9.99 €. Zu klein um darin zu nächtigen, groß genug für Material. Alle anderen Zelte standen nach dem Durchquirlen lediert schräg oder hatten die Schnüre verknotet.
Zu Beruhigung der Leser/innen, während des Orkans haben sich alle Personen in den Aufenthaltsräumen des mit angemieteten Hauses eingefunden. Schließlich sollte es ein Campingurlaub werden und kein Gleitschirmausflug.
Im nächsten Abenteuer Urlaub Beitrag gibt es einen kleinen Film. Direkt aus den Mienen von Moria. Seid dabei, wenn es heißt: Höllenglut und Dönerspieß.